Klassische Hochzeitsbräuche
Eine Hochzeit ist ein einzigartiges Ereignis im Leben eines Paares, das durch verschiedene Hochzeitsbräuche und Traditionen bereichert wird. Diese Rituale sorgen nicht nur für unvergessliche und emotionale Momente, sondern haben auch symbolische Bedeutungen, die die zukünftige Ehe stärken sollen. In diesem Artikel haben wir eine Auswahl der schönsten und ungewöhnlichsten klassischen Hochzeitsbräuche zusammengestellt, die besonders in Deutschland verbreitet sind. Tauche ein in die Welt der Hochzeitsrituale und entdecke, welche Traditionen auch deine Feier bereichern könnten.
Inhalt:
Klassische Hochzeitsbräuche Deutschland
Hochzeitsbräuche: Brautstrauß-Werfen
Aus den USA kommt ursprünglich der Brauch, dass die Braut ihren Strauß in die Menge der unverheirateten, weiblichen Hochzeitsgäste wirft. Wer den Brautstrauß fängt, wird die nächste Hochzeit feiern, sagt man. Auch in Deutschland ist dieses Ritual inzwischen weit verbreitet und viele Bräute sind heute gut darauf vorbereitet und haben eine kleine Kopie ihres Brautstraußes zum Werfen parat. So kann das große Original zum Trocknen aufbewahrt werden.
Hochzeitstorte anschneiden
Weltweit verbreitet ist die Tradition, dass das Brautpaar gemeinsam die Hochzeitstorte anschneidet und dabei beide das Messer fassen. Man sagt, wessen Hand dabei obenauf liegt, wird auch in der Ehe das Sagen haben. In Java wird die Frage, wer die herrschende Rolle in der Ehe spielen wird, ausgefochten, indem sich das Paar mit kleinen Beutelchen bewirft. Dominieren wird demnach der, der den anderen zuerst trifft. Von der Braut wird aber erwartet, dass sie es dem Bräutigam leicht macht, sie zu treffen.
Baumstamm sägen
Hier kommt es vor allem auf eines an: Das Brautpaar muss gemeinsam und gleichmäßig am Sägeblatt ziehen, da es sich sonst im Baumstamm verhakt. Symbolisiert wird mit diesem Brauch der gemeinsame, gleichberechtigte Einsatz für das Gelingen der Ehe.
Hochzeitsbräuche: Dosen am Brautauto
Leere, scheppernde Dosen bzw. Blechbüchsen, die an der hinteren Stoßstange des Brautautos befestigt werden, sollen auf dem Weg von der Kirche zu Feier-Location böse Geister vertreiben und dem Brautpaar die größtmögliche Aufmerksamkeit verschaffen. Die Gäste im nachfolgenden Autokorso unterstützen die Prozedur mit lautem Hupen.
Spalier stehen
Freunde und Verwandte bilden vor der Kirchentür eine Gasse. Aus Gegenständen, die meist mit einem Hobby der Brautleute in Verbindung stehen, wird ein Spalier gebildet. Unter diesem Spalier schreitet dann das Brautpaar aus der Kirche und symbolisiert damit, dass es gemeinsam durchs Leben gehen und alle Schwierigkeiten meistern wird.
Bettlaken-Herz als Hochzeitsbrauch
Einer der beliebtesten Hochzeitsbräuche: Auf einem großen Bettlaken wird ein Herz mit dem Namen des Brautpaares und dem Hochzeitsdatum aufgemalt. Nur mit zwei kleinen Scheren schneiden die Brautleute das Herz aus. Wenn es ausgeschnitten ist, müssen die beiden durch das entstandene herzförmige Loch steigen.
Einer der traditionellen Hochzeitsbräuche: Brautkleid wird Taufkleid
Ein schöner Brauch ist es, aus dem Brautkleid oder dem Schleier später das Taufkleid für das Kind zu nähen.
Polterabend
Diese Tradition ist älter als unsere christliche Hochzeitszeremonie. Mit dem Lärm von zerbrechendem Steingut oder Porzellan vertreibt Die Hochzeitsgesellschaft die bösen Geister. Weil Glas ein Symbol des Glücks ist, das ja gerade in der zukünftigen Ehe heil bleiben soll, darf kein Glas zerschlagen werden. Das Paar muss die Scherben gemeinsam zusammenkehren und zeigt damit, dass es in Zukunft alle Lasten teilen wird.
Tauben fliegen lassen als weiße Liebesboten
Ob zwei einzelne Tauben für Braut und Bräutigam oder gleich ein ganzer Schwarm – das Fliegenlassen von schneeweißen Tauben ist einer von vielen romantischen und beliebten Hochzeitsbräuchen und soll Glück und Wohlstand für das Paar symbolisieren. Die Anlieferung sowie Auf- und Abbau des Korbes sind Sache des Anbieters, zurück in ihren Taubenschlag fliegen die Tiere ganz von selbst.
Brautschuhkauf (Brautschuhe mit Cent-/Pfennig-Stücken bezahlen)
Früher war es üblich, dass die Braut ihre Schuhe mit Pfennigen bezahlte und nicht selten sparten die Mädchen schon ab der Schulzeit für ihre zukünftigen Brautschuhe. Dem Bräutigam sollte dies symbolisieren, dass er eine treue und sparsame Ehefrau auserwählt hat. Auch heute noch bezahlen einige Bräute ihre Schuhe mit 1-Cent-Münzen. Ein Geldstück, das während der Hochzeitsfeier im Schuh getragen wird, soll außerdem für ein Leben ohne finanzielle Nöte sorgen.
Himmlische Luftpost – Luftballons steigen lassen
Ein weit verbreiteter Brauch ist das Steigenlassen von mit Helium gefüllten Luftballons. An die meist herzförmigen Ballons können Kärtchen mit guten Wünschen für das Brautpaar angehängt werden mit der Adresse des frisch gebackenen Ehepaars. So kann auch ein zufälliger Finder die Karten in die Post geben. Das Hochzeitspaar kann sich so über die Glückwünsche später freuen.
Beachtet, dass Ihr für einige Regionen eine Freigabe der örtlichen Flugverkehrskontrollstelle benötigt, um euch nicht strafbar zu machen!
Tipp: Es gibt auch Helium-Luftballons in Form einer Taube! Durch die besondere Silhouette fliegen die Ballons nicht statisch, sondern in leichten Schwüngen gen Himmel und sollen so den Flug echter Tauben imitieren. Das spezielle Material ist abbaubar und löst sich nach wenigen Wochen komplett auf.
Hochzeitsbräuche: Autoantennen-Bändchen
Einer der beliebtesten Hochzeitsbräuche: Um ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Hochzeitsgesellschaft zu schaffen und sicherzugehen, dass sich kein Gast verfährt, können farbige Bändchen an die Autoantennen der Gäste gebunden werden, die in einem Autokorso dem Brautpaar zur Hochzeits-Location folgen. Es heißt, die Bändchen dürfen nach der Hochzeit nicht abgenommen werden, sondern müssen von alleine abfallen, sonst droht Unglück.
Reis werfen als Hochzeitsbrauch
Einen reichen Kindersegen verspricht das aus dem asiatischen Raum stammende Ritual des Reiswerfens. Inzwischen werden alternativ Blütenblätter verwendet oder Seifenblasen in die Luft gepustet.
Brautentführung als Hochzeitsbrauch
Gewöhnlich sind es gute Freunde des Brautpaares, welche die Braut in einem unbeobachteten Moment entführen. Zusammen mit den jüngeren Hochzeitsgästen geht es dann in eine Kneipe im Ort, wo weitergefeiert wird. Selbstverständlich muss es einige Hinweise geben, wo der Bräutigam seine Braut finden kann. Ist ihm das gelungen, löst er sie aus, indem er eine Aufgabe erledigt und dem Wirt die Rechnung zahlt.
Schleiertanz als Hochzeitsbrauch
Genau um Mitternacht beginnt die Braut ihr Leben als Ehefrau und der Schleier wird ihr abgenommen. Entweder übernehmen das Schwieger- und Brautmutter oder aber es findet ein Schleiertanz statt. Hierbei tanzt die Braut alleine auf der Tanzfläche und alle unverheirateten Frauen versuchen ein Stück des Schleiers abzureißen. Wer das größte Stück erwischt, soll gemäß des Brauches die nächste Braut sein. Damit der Schleier leichter reißt, sollte er vorher an einigen Stellen eingeschnitten werden.
Die Braut über die Schwelle tragen
- Das Brautpaar sollte das Haus oder die Wohnung nicht auf normalem Wege betreten. Da die Dämonen es auf die Braut abgesehen haben,trägt der Bräutigam sie sicher über die Schwelle
Scherben bringen Glück
Ganz nach diesem Motto wird beim Polterabend altes Porzellan in Form von Tellern, Tassen oder Krügen zertrümmert, um das angehende Brautpaar vor bösen Geistern zu beschützen. Verboten sind hingegen Gläser oder gar Spiegel – diese stehen für Glück und dürfen auf keinen Fall zerbrochen werden. Der entstandene Scherbenhaufen wird vom Brautpaar gemeinschaftlich aufgefegt. Dies zeigt, dass es auch in Zukunft gut zusammenarbeiten wird. In der Regel findet der Polterabend am Vorabend zur (kirchlichen) Trauung statt
Die Hochzeitskerze
Der Brauch der Hochzeitskerze geht bereits auf das Mittelalter zurück. Schon damals wurde sie in die Trauungszeremonie mit eingebunden. Gebete, Glück und Segen des Brautpaares sollten so dem Himmel näher gebracht werden. Noch heute steht die Hochzeitskerze symbolisch für Liebe, Helligkeit und Wärme. Ebenso strahlend und wärmend wie das Licht der Kerze soll auch die Liebe der Frischvermählten sein. Nach der Hochzeit wird die Kerze zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel dem Hochzeitstag oder auch nach einem Streit als Zeichen der Versöhnung immer wieder entzündet.
Mehr Informationen zu diesem Ritual findet ihr in unserem Artikel Hochzeitskerze.
Hochzeitsmandeln – Sweet like almonds
Hochzeitsmandeln haben eine lange Tradition und werden häufig in Form von Gastgeschenken in die Hochzeitsfeier integriert. Durch ihren bittersüßen Geschmack symbolisieren sie das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Damit die gemeinsamen Ehejahre jedoch mehr süße als bittere Momente beinhalten, werden die Hochzeitsmandeln traditionell mit einem Zuckerguss ummantelt. Verschenkt werden in der Regel fünf Stück davon, verpackt in einem hübschen Organza-Säckchen: Sie stehen für ein langes Leben, Glück, Wohlstand, Gesundheit und Fruchtbarkeit.
Der Hochzeitstanz
Der Hochzeitstanz gehört zu den schönsten und meistverbreiteten Hochzeitsbräuchen einer Hochzeit. Die Tanzfläche wird vom Hochzeitspaar mit dem Brauttanz festlich eröffnet. Ganz klassisch wird hier der Wiener Walzer getanzt. Es gibt aber zahlreiche Alternativen zum Hochzeitswalzer. könnt ihr euch zu eurem persönlichen Lieblingssong eine heiße Sohle aufs Parkett legen.
Mehr Inspiration und passende Lieder findest du in unserem Artikel zum Hochzeitstanz.
Der Junggesellenabschied als Hochzeitsbrauch
Der Junggesellenabschied (JGA) ist das besondere Highlight, um vor der Hochzeit mit Freunden und Freundinnen ausgiebig zu feiern. Bei diesem spaßigen Hochzeitsbrauch kannst du es nochmal so richtig krachen lassen. In der Regel feiern Braut und Bräutigam ihren Abschied aus dem Junggesellenleben getrennt voneinander.
Finde hier weitere spannende Ideen und ein passendes Rahmenprogramm für deine Bachelor-Party.
Pfennig-/Cent-Stück im Brautschuh
Die Braut legt einen Cent in ihren rechten Brautschuh, was lebenslangen Wohlstand versprechen soll. Der versteckte Pfennig oder Cent soll dafür sorgen, dass das Hochzeitspaar nie über Geldsorgen klagen muss. Es gibt dafür sogar extra Hochzeitsschuhe mit einem kleinen Hohlraum, wo der Pfennig oder Cent versteckt werden kann. So entstehen keine unliebsamen Druckstellen im Hochzeitsschuh. Eine schöne Idee ist es, einen ganz speziellen Glückspfennig, zum Beispiel ein Cent-Stück aus eurem Geburtsjahr oder dem Jahr eures Kennlernens, auszuwählen.
Die Nacht vor der Hochzeit getrennt voneinander schlafen
In der Nacht vor der Hochzeit soll es Unglück bringen, wenn das bald vermählte Paar nicht getrennt voneinander schläft. Dieser Brauch, der wohl einer der bekanntesten ist, soll heute dazu dienen, dass das Brautpaar noch einmal die Möglichkeit hat, in sich zu gehen, um Kräfte am Vorabend der Hochzeit sammeln zu können. Meist übernachtet die Braut bei ihrer Trauzeugin und der Bräutigam bei seinem Trauzeugen. alternativ übernachten die zukünftigen Brautleute jeweils bei ihren Eltern. Ursprünglich sollte damit die Jungfräulichkeit der Braut bis zur Ehe gewährleistet werden.
Die Braut aufwecken
Zu einem der lautesten Hochzeitsbräuche zählen die Dosen am Brautauto, die die bösen Geister vertreiben sollen. Schon früh morgens treffen sich Freunde und Familie am Hochzeitstag, um die Braut aufzuwecken, die ihre letzte Nacht vor den Feierlichkeiten bei den Eltern oder Freunden verbringt. Mit lauter Musik, Raketen, Knallern und Böllern wird die Braut zu ihrem neuen Lebensabschnitt mit viel Lärm und Radau in ihrem neuen Lebensabschnitt begrüßt.
Einzug in die Kirche / am Ort der freien Trauung
Einer der magischsten und emotionalsten Momente für Brautpaare: Der Einzug in die Kirche bei der kirchlichen Trauung oder am Ort der freien Trauung. Der große Moment, wenn die Braut ihren großen Auftritt hat und alle Augenpaare nur auf sie gerichtet sind, bleibt für die Gäste eine der schönsten Erinnerungen.
Der Brautschleier als Hochzeitsbrauch
Ursprünglich stand der Hochzeitsschleier für das Symbol der Unschuld und Jungfräulichkeit. So wurde die Braut mit verschleiertem Gesicht an der Seite des Brautvaters zum Alter geführt. Das für viele Bräute wichtigste Brautaccessoire ist heute in vielen verschiedenen Varianten und Formen erhältlich. Zu jedem Hochzeitskleid gibt es den passenden Schleier, der dem Braut-Outfit den letzten Schliff gibt.