Zwischenspiel – Ideen zum Überbrückungsprogramm

Zwischenspiel: das Zeitfenster zwischen der Trauung und dem ungezwungenen Teil der Feier optimal mit einem Mix aus Entertainment und entspannten Phasen zum Unterhalten und Kennenlernen zu füllen. Viele Brautpaare befürchten, dass sich ihre Gesellschaft langweilen könnte, und neigen dazu, die Gäste im Galopp von einem Pro­grammpunkt zum nächs­ten zu jagen. Das wird dem einen oder anderen jedoch schnell zu viel und Lustlosigkeit könnte sich verbreiten.

Das andere Extrem – die Gäste über einen längeren Zeitraum sich selbst zu überlassen – ist ebenfalls keine Lösung. Ist es nur eine kurze Zeit von etwa einer Stunde, die es zu überbrücken gilt, genügt es oft schon, Kaf­fee und Kuchen für diese Zeit einzuplanen. Für län­gere Phasen, sei es wäh­rend des Paar-Shootings oder der Brautentführung, braucht es ein Zwischenspiel, das die Gesellschaft in eurer Abwesenheit unterhält.

Vorab solltet ihr euch Gedanken über eure Hochzeitsgesellschaft machen:

  • Was könnte euren Gästen gefallen?
  • Ältere Gäste sollten während des Programms sitzen können – Kinder hingegen sollten nicht die ganze Zeit still sitzen müssen.

  • Freunde und Verwandte mit langer Anreise haben möglicher­weise vor der Trauung noch nicht in ihr Hotel eingecheckt und möchten das noch nachholen. Sicherlich freuen sie sich, wenn sie etwas von der Stadt oder dem Ort der Trauung sehen.

  • Wird die Hochzeitsgesellschaft bereits an der Location angekommen sein oder muss die Zeit zwischen Trauung und Abfahrt zur Location überbrückt werden.

Tanzlehrer als Zwischenspiel

Ein außergewöhnliches und zugleich lehrreiches Zwischenspiel bietet ein Tanz­lehrer. Während ihr beim Paar-Shooting seid, werden den Gästen die Grund­schritte und einfache Figuren verschiedener Tanzstile beigebracht, die sie spä­ter auf der Tanzfläche zeigen können. Optional kann auch eine gemeinsame Choreografie einstudiert werden, die im Laufe der Feier aufgeführt wird.

  • Geeignet für: alle Gäste, die Spaß an Musik und Bewegung haben.

  • Kosten: Die meisten Tanzschulen erstellen euch ein Angebot, das euren Wünschen entspricht. Hinzu kommen Essen und Getränke für den Lehrer.

  • Voraussetzung: Die Tanzfläche muss groß genug sein, sodass theoretisch alle Gäste gleichzeitig tanzen können.

  • Aufwand: Vorab ist es sinnvoll, mit dem Tanzlehrer zu sprechen, welche Tänze sich schnell erlernen lassen, und diese zudem auf eure Musikauswahl abzustimmen.

  • Pro: Eure Gäste tanzen sich warm und bekommen Lust, das eben Gelernte beim nächsten passenden Lied auszuprobieren.

  • Contra: Manche eurer Gäste werden schon ein oder zwei Tanzkurse mitgemacht haben, andere haben jedoch keinerlei Tanzerfahrung. Es muss ein Level gefunden werden, das allen gerecht wird.

  • Zeit: Eine Stunde ist das Minimum. Besser sind allerdings zwei bis zweieinhalb Stunden, damit eure Gäste den Tanz ohne Druck lernen und einstudieren können.

Portraitzeichner als Zwischenspiel

Eine außergewöhnliche Idee, die zugleich als Gastgeschenk funktioniert, ist der Por­traitzeichner. Ob fotorealistische Bilder oder Karikaturen entstehen sollen, ist Geschmackssache. In­nerhalb weniger Minuten fertigt der Künstler Zeich­nungen von euren Freun­den und Verwandten an. Damit unterhält er nicht nur die Person, die ihm Modell sitzt, sondern auch die anderen Gäste, die ihm gebannt über die Schulter sehen.

  • Geeignet für: jeden, der ein paar Minuten still sitzen kann.

  • Kosten: Manche Zeichner lassen sich pro Bild bezahlen, andere rechnen nach Stunden ab. Mit 200 bis 300 Euro plus Essen und Getränke dürft ihr dabei rechnen.

  • Voraussetzung: Gute und er­probte Künstler sind flexibel und können sowohl mit einer Staf­felei als auch mobil mit einem Zeichenbrett arbeiten.

  • Aufwand: Es lohnt sich, Arbeitspro­ben und Angebote zu vergleichen.

  • Pro: Eure Gäste haben eine ganz besondere Erinnerung an eure Hochzeit.

  • Contra: Die zusammengerollten Papierbögen können während der Feier beschädigt oder danach vergessen werden.

  • Zeit: Abhängig davon, wie viele Gäste ihr eingeladen habt, können eineinhalb bis drei Stunden dafür gerechnet werden. In der Regel können die Bilder auch parallel zu anderen Programmpunkten gezeichnet werden.

Stadttour als Zwischenspiel

Insbesondere weit angereiste Gäste werden sich über eine Stadtführung oder Sightseeing-Tour freuen. Seid ihr beispielsweise aus eurer Heimat weggezogen, interessiert es eure Gäste von dort sicherlich, wo und wie ihr nun lebt. Aber auch für Einheimische kann es spannend sein, die eigene Stadt mit Touristenaugen zu erkunden.

  • Darauf solltet ihr achten: Mit einem Bus oder anderen Gefährt geht ihr sicher, dass niemand mit unbequemen Schuhen durch die Altstadt mit Kopfsteinpflaster laufen muss.

  • Geeignet für: Sind mehrere ältere Gäste oder viele Kinder eingeladen, sollte das bei der Gestaltung der Tour berücksichtigt werden.

  • Kosten: Die Preise variieren je nach Stadt, Personenzahl und Umfang der Führung. Erkundigt euch im Tourismusbüro nach Angeboten für Hochzeiten.

  • Voraussetzung: Gäste, die sich für Geschichte und Sehenswürdigkeiten interessieren.

  • Aufwand: Im Voraus sollten die Gäste über das Programm informiert werden, damit sie entsprechende Wechselkleidung parat haben.

  • Pro: Die Gäste sind mit einem kompetenten Tourguide für einen längeren Zeitraum gut unterhalten und erleben einen abwechslungsreichen Tag.

  • Contra: Bei schlechtem oder sehr heißem Wetter wird ein Spaziergang durch den Ort anstrengend.

  • Zeit: Mindestens eineinhalb Stunden muss für eine Tour durch die Stadt eingerechnet werden.

  • Tipp: Bittet eine nahestehende Person, die sich vor Ort gut auskennt, eine individuelle Tour auf eure persönliche Geschichte als Paar zuzuschneiden. Es können zum Beispiel der Platz des ersten Kusses, das Restaurant des ersten Dates und die Stelle des Heiratsantrags besucht werden.

Einwegkameras

Sie haben sich mittlerweile zum Klassiker auf Hochzeiten entwi­ckelt: Die Einwegkameras liegen auf den Tischen und eure Gäste sind dazu aufgefordert, Momente während der Feier festzuhalten. Optional könnt ihr auch jedem Tisch unterschiedliche Aufgaben zuteilen, welche Motive eingefangen werden sollen. Hier ein paar Beispiele:

  • Fotografiert den ältesten zusammen mit dem jüngsten Gast.

  • Macht ein gemeinsames Foto von dem größten und dem kleinsten Gast der Feier.

  • Findet das Paar im Saal, das am längsten verheiratet ist.

  • Was wünscht ihr uns (dem Brautpaar) für die Zukunft? Zeigt es uns mit eurer Mimik und Gestik!

  • Fotografiere die Person, die als erstes am Büffet steht.

  • Mach ein Foto von dir und dem/der schönsten Kellner/in.

  • Geeignet für: Jung und Alt

  • Kosten: Kameras im speziellen Hochzeitsdesign gibt es im Zehnerpack ab etwa 60 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Entwicklung der Bilder sowie die Abzüge für eure Gäste.

  • Voraussetzung: Üblicherweise werden die Kameras in der Location auf den Tischen platziert. Grundsätzlich lassen sich die handlichen Apparate aber flexibel einsetzen.

  • Aufwand: Gering, die Kameras können bequem im Inter­net bestellt werden. Lediglich ein paar Aufgaben müsst ihr euch überlegen.

  • Pro: Der unterhaltende Effekt beschränkt sich nicht auf einen festgesetzten Zeitraum, sondern kann parallel zu Kaf­fee und Kuchen sowie während der Feier stattfinden.

  • Contra: Die Bildanzahl ist bei Analogkameras beschränkt und an manchem Tisch möglicherweise schnell verknipst. Für fo­towütige Gäste sollten ein paar Ersatzkameras parat liegen.

  • Zeit: Je nach Aufgabenkatalog können ein bis zwei Stun­den dafür anberaumt werden. Der Kameraspaß lässt sich jedoch beliebig auf den ganzen Abend ausdehnen.

Photo Booth als Zwischenspiel

Die Fotoboxen werden immer beliebter für Events aller Art und insbesondere auf Hoch­zeiten. Photo Booths gibt es als Kabine oder als freistehende Kamera mit Selbstauslöser. Die Gäste können sich selbst ablichten und sind dazu aufgerufen, allerhand Albernheiten mit der Kamera festzuhalten. Bezeichnend für diesen Hochzeitstrend sind die Accessoires und Requisiten, mit denen die Gäste sich verkleiden können und so jedes Bild einzigartig witzig gestalten.

  • Darauf solltet ihr achten: Die besten Fotos entstehen meist zu fortgeschrittener Stunde. Daher solltet ihr einen Anbieter wählen, der die Box erst am nächsten Tag abholt. Werden die Fotos gedruckt oder in eine Online-Galerie hochgeladen? Gibt es eine begrenzte Anzahl an Bildern?

  • Geeignet für: Groß und Klein
  • Kosten: Ab etwa 300 Euro können Photo Booths gemietet werden. Die Leistungen variieren und es entstehen gegebenenfalls zusätzliche Kosten.
  • Voraussetzung: Die Box benötigt einen festen Standort und einen Stromanschluss.

  • Aufwand: In der Regel werden die Apparate vom Anbieter geliefert, aufgebaut und ihre Handhabung wird erklärt. Sobald die Box steht, wird sie meistens zum Selbstläufer.

  • Pro: Die Gäste haben Spaß und werden im Laufe der Feier immer kreativer. Ausgedruckte Fotos kön­nen zudem für das Gästebuch ver­wendet werden.
  • Contra: Die Kabinen sind ortsge­bunden und können daher nicht die Zeit zwischen Trauung und Abfahrt zur Location überbrücken.
  • Zeit: Open End. Die Fotos und Requisiten werden eure Gäste den ganzen Abend über unterhalten.

Gästebuchvariationen

Ein einfaches Buch, in dem sich die Gäste mit den besten Wünschen für die Zukunft verewigen, zählt nach wie vor zu den Must-haves auf den meisten Hochzeiten. Doch werden kreative Varianten im­mer beliebter – als Alternative oder zusätzlich zum klassischen Buch: ein Baum, dessen Blätter die Fingerabdrücke eurer Gäste bilden, oder eine in Quadrate unterteilte Leinwand, auf der jeder ein Kästchen ausmalen darf, sodass ein einzigartiges Kunstwerk entsteht. Je krea­tiver euer Gästebuch werden soll, umso länger wird es eure Gäste beschäftigen.

  • Geeignet für: grundsätz­lich alle Altersgruppen. Manche Gästebuchideen sind möglicherweise zu anspruchsvoll für kleinere Kinder.

  • Kosten: Viele Ideen lassen sich mit etwas Geschick selbst umset­zen. Vorlagen können teilweise im Internet bestellt werden.

  • Voraussetzung: kreative Gäste
  • Aufwand: Wenn ihr alles selbst vorbereitet, habt ihr entspre­chend mehr Arbeit. Gegebenen­falls müssen Stifte und Bastelzu­behör bereitgestellt werden.
  • Pro: Es wird ein ganz individuel­les Erinnerungsstück entstehen.

  • Contra: Arbeitet ihr mit viel Kle­ber, Glitzer oder flüssiger Farbe, besteht die Gefahr, dass manches Outfit darunter leidet.

  • Zeit: Entscheidet ihr Euch für eine besonders außergewöhnli­che Version, werden eure Gäste etwa eine Stunde lang kreativ sein.