Die Rolle der Mütter bei der Hochzeit
Vorab: liebe Mütter, bleibt entspannt! Ja, für die Eltern kann die Hochzeit des Kindes schnell zu einer Gefühlsachterbahn werden. Denn egal, wie alt Sohn oder Tochter sind, sie bleiben immer eure „Kleinen“, die ihr beschützen wollt und für die ihr durchs Feuer gehen würdet.
Ihr Mütter müsst also an dem Hochzeitstag besonders stark sein, wenn ihr ihren Liebling quasi davonziehen lassen müssen, damit sie oder er mit dem Partner oder der Partnerin eine eigene Familie gründen können. Natürlich ist das ein wenig überspitzt und theatralisch dargestellt. Für euch kann es sich aber manchmal genau so anfühlen.
Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist einmalig und hat über alle Zeiten Bestand
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Da bei der Hochzeitsplanung in vielen Fällen auch in der heutigen Zeit die Braut noch federführend die Planung übernimmt und der Bräutigam dann nur noch das fertige Konzept abnickt oder sein Veto einlegt, ist es meistens auch die Brautmutter, die im Vorfeld zu Rate gezogen wird und involviert in die Planung ist. Im Sinne der Gleichberechtigung aber wollen wir nicht nur auf die Rolle der Brautmutter oder der Bräutigammutter eingehen, sondern ganz allgemein auf die Rolle aller Mütter.
Eure Rolle vor der Hochzeit
Steht eine Hochzeit ins Haus, schlägt das Herz jeder Mutter höher. Je nachdem, wie verbunden ihr seid, werdet ihr mal mehr oder weniger in die Planung und Umsetzung der Hochzeit involviert. Seid eurem Kind aber nicht böse, wenn ihr seltener um Rat gefragt werdet. Manchmal gibt es einfach konkrete Vorstellungen, von denen das Kind sich nicht abbringen lassen möchte. Ist die Mutter-Kind-Konstellation aber sehr vertrauensvoll und nah, dann werdet ihr ein wichtiger Teil des Planungskommittees. Spätestens aber, wenn es um die Adressen von weiter entfernten Verwandten geht, werden ihr die Anlaufstelle sein. Oder wenn es darum geht, wer auf keinen Fall beieinandersitzen darf.
Welche Rolle spielen Mütter beim Outfit des Hochzeitspaares?
Früher war es Tradition, dass die Brautmutter das Hochzeitskleid bezahlt hat. Heute ist das aber nicht mehr zwingend der Fall und oft zahlt die Braut selbst ihr Outfit. Bei der Anprobe seid ihr aber trotzdem meistens gerne gesehen und euer Kind wird euch um Rat fragen. Denkt an die Taschentücher, denn das eigene Kind das erste Mal im Hochzeitsoutfit zu sehen, lässt oft die Tränen in die Augen schießen. Wenn ihr um eure Meinung gefragt werdet, seid ehrlich, aber diplomatisch. Mehr ihr, dass euer Kind sein absolutes Traum-Outfit gefunden hat, es gefällt euch aber nicht, macht es ihm oder ihr nicht madig. Akzeptiert einfach, dass ihr nicht einer Meinung seid.
Das Outfit der Mütter bei der Hochzeit
Dass die Mütter an der Hochzeit weder weiß noch cremefarben tragen sollten, ist selbstverständlich. Nur, falls das Brautpaar es ausdrücklich wünscht, sind diese Farbtöne in Ordnung. Ansonsten: Finger weg! Ihr wollt doch niemandem die Show stehlen!
Um auf Nummer sicher zu gehen, sprecht am besten vorher mit dem Brautpaar, ob es einen Dresscode oder ein bevorzugtes Farbkonzept gibt. Oder sprecht euch mit dem anderen Elternpaar ab. Vielleicht wird auch eine Farbe oder ein Kleidungsstil von vornherein kategorisch abgelehnt, weil das Brautpaar das partout nicht auf seinen Hochzeitsfotos sehen möchte. So oder so: akzeptiert die Wünsche! So gerne sich Mütter manchmal auch in die Planung einmischen, denkt daran, dass es nicht euer Tag ist, der perfekt werden soll, sondern der eures Kindes.
Trotzdem dürft ihr euch natürlich schick machen. Dezente und typgerechte Farben kleiden euch am Hochzeitstag eures Nachwuchses am besten. Freundliche und helle Farben wie verschiedene Nude- oder Pastelltöne gehen ebenso gut wie ein edles Dunkelgrün oder Marineblau. In Absprache gehen aber auch grelle Farben, wie beispielsweise Magenta oder Sonnengelb. Eine stilvolle Frisur, sowie die passenden Accessoires wie Schuhe, Handtasche und ein aufeinander abgestimmtes Schmuck Set, bestehend aus Ohrringen, Kette und Armband, runden das Outfit ab.
Ein auf Braut und Bräutigam abgestimmtes Outfit lässt die Erinnerungsfotos besonders stimmig aussehen. Unsplash.com © Hermes Rivera
Eure Rolle während der Hochzeit
Neben den Trauzeugen seid ihr Mütter für das Brautpaar am Hochzeitstag der Fels in der Brandung. Ihr beruhigt Nerven, haltet Taschentücher bereit und achtet darauf, dass in den Notfallkörbchen für die Gäste nichts fehlt, nehmt die Gäste in Empfang und betreibt Smalltalk, bis das Hochzeitspaar eintrifft. Kurz: ihr haltet ihnen den Rücken frei, damit sie ihren Tag genießen können.
Möglicherweise entscheidet euer Kind sich aber auch dafür, dass es von euch zum Altar oder zum Trauredner gebracht werden möchte. Traditionell übernimmt der Vater diesen Part, aber am Ende ist es eine individuelle Entscheidung – und sind wir ehrlich, es spricht doch nichts dagegen, dass die Mutter das macht?
Ist der offizielle Teil beendet und es geht an die Feierlichkeiten, seid ihr, liebe Mütter, wieder gefordert. Einer der emotionalsten Momente auf der Feier ist die Hochzeitsrede. Auch hier ist es üblicherweise der Vater, der das Wort ergreift, aber immer öfter dürfen auch die Mütter mal ran oder die Rede wird gemeinsam gehalten. Wieso auch nicht?! Meistens finden die Mütter sowieso die emotionaleren Worte.
Jeder wartet sehnsüchtig auf den ersten Tanz des Hochzeitspaares. Der zweite Tanz ist traditionell der Vater-Tochter-Tanz, aber er kann auch genauso gut der Mutter-Sohn-Tanz, Vater-Sohn-Tanz oder Mutter-Tochter-Tanz sein! Hauptsache, ihr seid für euer Kind da und bereit, falls er oder sie das Tanzbein schwingen will.
Und nicht zu vergessen: man wird euch Müttern auch die möglicherweise schon vorhandenen Enkelkinder von Zeit zu Zeit in den Arm drücken. Aber: was gibt es auch schöneres, als Zeit mit der Familie zu verbringen und die Nachkommen, Kinder wie Enkel, glücklich zu sehen!