Internationale Hochzeitstraditionen
Hochzeitstraditionen und -bräuche verleihen dem großen Tag eine besondere, romantische und manchmal auch skurrile Note. Wir haben uns weltweit umgesehen und die schönsten sowie ungewöhnlichsten Rituale und Traditionen für dich zusammengestellt. Jede Kultur feiert und stärkt das Band der Ehe auf ihre einzigartige Weise. Entdecke die Vielfalt der Hochzeitszeremonien rund um den Globus und lass dich von ihrer Magie und Einzigartigkeit inspirieren.
Nachfolgend findest du faszinierende internationale Hochzeitstraditionen, die den Charme und die Einmaligkeit jeder Kultur zum Ausdruck bringen.
Inhalt:
Internationale, ausländische Hochzeitstraditionen
Hochzeitstraditionen in Griechenland
In Griechenland, wo oft noch das ganze Dorf an der Hochzeitsfeier teilnimmt, ist es üblich, dass nach der Trauungszeremonie ein Verwandter der Braut herumgeht und große sowie kleine Geldscheine von den Gästen sammelt. Diese werden dann der Braut ans Hochzeitskleid geheftet. Auch in den Philippinen wird die Kleidung des Brautpaars mit Geldscheinen dekoriert. Als Höhepunkt der Feier tanzen Braut und Bräutigam den „Geldtanz“, bei dem die Verwandten der beiden so viel Geld wie möglich an ihrer Kleidung befestigen. Daraus entsteht eine Art kleiner Wettstreit zwischen den Familien, aus dem aber auf jeden Fall die Verwandten des Bräutigams als Sieger hervorgehen müssen. Das ist wichtig für die zukünftige Harmonie zwischen den zwei Familien.
Hochzeitstraditionen in Dänemark
Das Brautpaar zum Küssen freigegeben
Hier wird bei der Feier die Tradition gepflegt, dass Freunde und Verwandte die Braut und den Bräutigam küssen dürfen. Aber nur, wenn der andere Teil des Brautpaares den Raum verlässt. Macht sich also beispielsweise die Braut auf den Weg ins Bad, um ihr Make-up nachzubessern, ist der Bräutigam für alle weiblichen Gäste zum Küssen freigegeben. Allerdings auch nur so lange bis die Braut den Raum wieder betritt. Ein netter Brauch, für den sich bestimmt auch einige Hochzeitsgäste hierzulande begeistern könnten.
Hochzeitstraditionen in Indien
Emotionale und spirituelle Hochzeitstraditionen auf indischen Hochzeiten
Ob eine schöne Zahlenkombination oder eine wichtige emotionale Bedeutung des Datums – in Indien überlegt das Brautpaar nicht lange, wann es sich das Ja-Wort geben möchte. Man fällt die Entscheidung anhand des Horoskops. Stehen die Sterne gut, kann dies für den schönsten Tag im Leben nur recht sein.
Die Braut wird bis zu drei Tage vor der Hochzeit auf das große Event vorbereitet. Dazu zählt, dass sie aufgeklärt und in das zukünftige Eheleben eingeweiht wird. Um ihr außerdem Glück mit auf den Weg zu geben, bemalen ihre Begleiterinnen sie mit kunstvollen Henna-Ornamenten an Händen und Füßen.
Das Hochzeitsfest findet im Haus der Brauteltern statt, wohin der Bräutigam am Tag der Hochzeit mit seiner Hochzeitsgesellschaft anreist. Um ihn willkommen zu heißen und Glück zu wünschen, reicht man ihm ein traditionelles Getränk aus Honig und Joghurt. Anschließend wird die Trauung in einem Pavillon im Innenhof zelebriert. Unter diesem Baldachin markiert ein Vorhang eine Trennlinie, auf deren verschiedenen Seiten das Brautpaar getrennt voneinander Platz nimmt. Während des Vortragens heiliger Verse durch einen Priester öffnet sich der Vorhang Stück für Stück. Sobald sich Braut und Bräutigam frei gegenüber sitzen, ist es für den Brautvater an der Zeit, seine Tochter in die Obhut des Bräutigams zu geben, der ihr ewige Treue und Ehrerbietung schwört.
Die Hochzeitsbräuche sind in Indien sehr spirituell. Noch bevor die Trauung in ein, je nach Wohlstand der Brauteltern, mehrtägiges Hochzeitsfest übergeht, absolviert das Brautpaar bei der Zeremonie hinduistische Riten. Im Mittelpunkt steht das heilige Feuer, in das sie Reis und Butteröl als Opfer geben. Danach umkreisen sie dieses mit sieben Schritten. Als Ausdruck ihrer Verbundenheit wird dazu ihre Kleidung miteinander verknotet. Anschließend werden sie mit Weihwasser gesegnet. Darüber hinaus ist es eine wichtige Tradition, der frischgebackenen Ehefrau ein Kind (vorzugweise einen Jungen) auf den Schoß zu setzen, um baldigen Kinderreichtum zu erbitten.
Hochzeitstraditionen in England
Etwas Altes, Neues, Geborgtes und Blaues
Einer der wohl bekanntesten Hochzeitstraditionen! Aus der viktorianischen Zeit stammt der Spruch: „Something old, something new, something borrowed, something blue.“ Demnach braucht eine Braut vier Dinge an ihrem Hochzeitstag, um eine glückliche Ehe zu beginnen. Etwas Altes soll den bisherigen Ledigenstatus symbolisieren, etwas Neues das künftige Leben als Ehefrau. Etwas Geborgtes steht für die Freundschaft und etwas Blaues für die ewige Treue der Eheleute. Neu ist meist schon das Hochzeitskleid, alt und geborgt können Schmuckstücke oder Accessoires von Verwandten und Freunden sein. Als etwas Blaues wird häufig ein hellblaues Strumpfband verwendet.
Vor der Hochzeit nimmt man auch in England Abschied vom Junggesellenleben – mit einer Hen-Night für Frauen und einer Stag-Party für die Herren. Gerne werden dazu Wochenend-Trips ins Ausland gebucht.
Wird eine kirchliche Trauung zelebriert, verkündet man diese drei Sonntage vor dem großen Tag während des Gottesdienstes. Das Brautpaar sollte dem jedoch fern bleiben, sonst droht Unglück! Damit das Ja-Wort zudem ohne Zwischenfälle verläuft, gibt es das sogenannte Rehearsal – eine Generalprobe der Zeremonie.
Das Hochzeitsfest beginnt für gewöhnlich zur Mittagszeit mit der Trauung, an die sich das Wedding Breakfast (Hochzeitsfrühstück) anschließt. Ohnehin spielt das Essen bei Hochzeiten in England eine große Rolle. Denn Nahrungsmittel gelten als Glücksbringer. So war es früher Tradition, Weizen oder Gerste zu werfen, wenn das Brautpaar aus der Kirche schritt. Dazu zählte ebenso, dass die Braut einen Teller voll Teekuchen verstreute. Selbstverständlich bescherte es den Gästen Glück, wenn sie sich einen Krümel davon sichern konnten. Zudem versprach es Wohlergehen, Kuchen über den Häuptern des Brautpaares zu brechen.
Hochzeitstraditionen in Frankreich
Strumpfbandversteigerung bei französischen Hochzeiten
Bei vielen französischen Hochzeiten stellt sich die Braut in die Mitte des Festsaales und beginnt, ihren Rock ganz langsam höher und höher gleiten zu lassen – und das ganz bewusst unter den Augen aller Gäste. Die männlichen Anwesenden bieten Geld für jeden Zentimeter mehr Bein, die Frauen versuchen, dagegen zu halten. Dieses Hin und Her endet, wenn letztendlich doch das Strumpfband sichtbar wird, das dann demjenigen überreicht wird, der den letzten Schein geboten hat. Das dabei erbrachte Geld geht an das Brautpaar. Früher wurde es verwendet, um den Schneider des Hochzeitskleides zu bezahlen.
Um zu testen, ob das Brautpaar Herausforderungen gemeinsam meistern kann, ist es in Frankreich Brauch, dass Braut und Bräutigam auf dem Weg zur Kirche einige Hindernisse bewältigen müssen. Nachbarn und Freunde spannen beispielsweise weiße Bänder über die Straße oder versperren den Weg mit Dornzweigen, die zerschnitten werden müssen.
Hochzeitstraditionen in Schottland
Styling-Regel für Hochzeitsgäste bei schottischen Hochzeiten: Kein Grün!
Die Schotten pflegen einen Brauch, der offenbar sehr altem Aberglaube zu verdanken ist: Hier dürfen weder das Brautpaar noch die Gäste grüne Kleidung tragen, weil diese Farbe den „fairies“, den Elfen, vorbehalten ist und diese nicht verstimmt werden dürfen. Deshalb sind auch beim Hochzeitsmenü alle grünen Lebensmittel von der Karte gestrichen und es werden weder Rosenkohl noch Brokkoli oder Salat serviert. Eine Ausnahme gibt es aber doch: Im Brautstrauß darf ein wenig Grün miteingebunden sein. Dem dürfen die Elfen nichts entgegen setzen.
Hochzeitstraditionen in Irland
Entstehung des Begriffs Honeymoon
Nach einem alten irischen Brauch trank das Brautpaar früher nach der Hochzeit einen Monat lang täglich etwas Honigwein, um die Fruchtbarkeit sowie die Männlichkeit zu stärken. Aus dieser Tradition entstand auch der Begriff Honeymoon für die Flitterwochen. Heute wird dieser Brauch mit einem Schluck des süßen Getränks nach der Trauung gewürdigt.
Hochzeitstraditionen in Rumänien
Der rumänische Bräutigam muss hoch hinaus
Bevor es zur eigentlichen Hochzeit geht, muss sich ein rumänischer Bräutigam erst beweisen: Der Brautkranz aus Blumen wird von Freunden der Braut hoch oben in einer Baumkrone platziert. Mithilfe seiner Freunde und Verwandten, die eine menschliche Pyramide bilden, klettert der Zukünftige hinauf, um den Kranz seiner Liebsten überreichen zu können.
Zwischen all den Geschenken für das Brautpaar finden sich auf einer rumänischen Hochzeit auch solche für den zukünftigen Nachwuchs. Spielsachen, Kleidung und andere Baby-Artikel sollen das Paar auf eine kinderreiche Ehe vorbereiten.
Hochzeitstraditionen in Russland
Brautschuh-Klau bei russischen Hochzeiten
Um Geld in die Hochzeitskasse zu bringen, wird russischen Bräuten der Schuh geklaut. Häufig sind es Gäste als Gaukler verkleidet, die mit einer Tanzeinlage die Hochzeitsgesellschaft noch vor dem offiziellen Hochzeitstanz überraschen. Einer der Gaukler nutzt den Trubel und stiehlt heimlich einen Brautschuh. Ist die Zeit für den Hochzeitstanz gekommen, muss zunächst der fehlende Schuh ausgelöst werden. Spendable Gäste werden mit Wodka belohnt, die unaufmerksamen Trauzeugen hingegen müssen nach dem Hochzeitstanz eine Strafaufgabe erfüllen.
Was bei uns der Tortenanschnitt ist, entspricht auf russischen Hochzeiten dem Brotbeißen. Das Brautpaar muss – ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen – bei der Feier von einem frischgebackenen Brot abbeißen und das Stück essen. Wer das größere Loch im Brotlaib hinterlässt, soll in der Ehe das Sagen haben.
Hochzeitstraditionen in Schweden
Die Braut als Glücksbringer
Hier glaubt man daran, dass es Glück bringt, einer Braut tief in die Augen zu sehen. Dieses Recht beanspruchen aber nicht nur die Gäste der Feier. Es kommt häufiger vor, dass jede Menge fremder Menschen am Haus der Braut anklingeln, um diese zu betrachten, ihr zu gratulieren und sich selbst eine kleine Portion Glück zu verschaffen.
Die Farbe Rot ist bei schwedischen Hochzeiten nicht gerne gesehen: Trägt ein weiblicher Gast ein rotes Kleid, möchte sie damit zeigen, dass sie bereits eine oder mehrere Nächte mit dem Bräutigam verbracht hat.
Hochzeitstraditionen in Polen
Hindernisse auf dem Weg zur Hochzeit
Bei Hochzeiten in Polen wird dem Bräutigam der Weg zu seiner Braut erschwert. Um die Straßensperren passieren zu können, muss Wegzoll, häufig in Form eines Gläschen Wodkas, bezahlt werden. Zum Dank darf der zukünftige Ehemann nicht nur passieren, sondern bekommt zudem die besten Wünsche und Geschenke zur Hochzeit mit auf seinen Weg.
Hochzeitstraditionen in den Niederlanden
Champagner für eine fruchtbare Ehe
Bei niederländischen Hochzeiten knallen die Champagnerkorken. Der Korken der ersten Flasche, die nach der Trauung geöffnet wurde, wird dem Brautpaar für die Hochzeitsnacht unter das Kopfkissen gelegt. Dieser soll den beiden Fruchtbarkeit und ein erfülltes Liebesleben bringen.
Hochzeitstraditionen in Mexiko
Schmuck verheißt Unglück bei mexikanischen Hochzeiten
Ketten, Ringe, Ohrstecker und andere Accessoires mit Perlen sind bei Hochzeiten in Mexiko ein schlechtes Omen. Die Schmuckstücke stehen dort für Tränen und werden als Vorzeichen für eine unglückliche Ehe gedeutet.
Mexikanischen Bräuten wird von ihrem Angetrauten 13 Münzen überreicht, die jeweils für ein Eheversprechen sowie für Jesus und seine zwölf Apostel stehen. Mit dieser Geste zeigt der Bräutigam, dass er seiner Frau vertraut und übergibt ihr symbolisch die Hoheit über das Vermögen.
In Mexiko gibt es den Brauch der „Piñata“. Hier wird eine bunte Figur aus Pappe oder Ton hergestellt und mit Süßigkeiten gefüllt. Das Brautpaar muss gemeinsam versuchen, die Piñata mit verbundenen Augen zu zerschlagen, um an die Süßigkeiten zu kommen.
Hochzeitstraditionen in Kroatien
Strumpfband werfen
Das Strumpfband darf bei kroatischen Hochzeiten nicht fehlen: Der Bräutigam zieht es seiner Braut vor der versammelten Hochzeitsgesellschaft mit den Zähnen vom Bein. Anschließend wirft er es in eine Gruppe männlicher Junggesellen im heiratsfähigen Alter. Wer es fängt, muss mit der glücklichen Junggesellin tanzen, die den Brautstrauß gefangen hat.
Hochzeitstraditionen in Italien
Je mehr Scherben, desto besser für das Brautpaar
Nach der Trauung zerschmettert das italienische Brautpaar eine Vase. Es heißt, jede Scherbe steht für ein glückliches Ehejahr und so ist das frisch verheiratete Paar bemüht, die Vase in möglichst viele Teile zerspringen zu lassen.
Hochzeitstraditionen in der Türkei
Ein Blick in die Zukunft: Wer ist die nächste Braut?
Die unverheirateten Freundinnen einer türkischen Braut schreiben ihre Namen auf die Sohle der Brautschuhe. Die Frau deren Name am Ende des Abends abgetanzt und am wenigsten lesbar ist, wird als nächstes heiraten, heißt es.
Gelin alma: Die Braut abholen
Der Bräutigam und dessen Familie besuchen das Haus der Brauteltern, um die zukünftige Ehefrau am Morgen der Trauung abzuholen. Dabei bringt er ein Geschenk mit, um in das Haus eingelassen zu werden. Bevor die Braut das Haus aber verlassen darf, bindet ihr ihr Vater traditionell ein rotes Zierband um die Taille. Um die Wehmütigkeit des Abschieds zu unterstreichen, wird sich beim Verknoten des Bandes, was Glück und Reichtum bringen soll, sehr viel Zeit gelassen. Am Ende des Bandes hängt ein kleines Geldstück, welches das letzte Taschengeld der Eltern symbolisiert. Neben Glück und Reichtum steht das Band aufgrund der roten Farbe auch für die Jungfräulichkeit der Braut. Wenn das Brautpaar sich nach dieser Abschiedszeremonie auf den Weg zur Hochzeits-Location macht, muss eine andere Strecke als die der Hinfahrt gewählt werden, woraus häufig eine mehrstündige Stadttour resultiert.
Kina gecesi – die Hennanacht
Die Hennanacht ist ein traditioneller und sehr beliebter Brauch, der am Tag vor der türkischen Hochzeit stattfindet. Diesen Abend feiert die Braut mit ihren weiblichen Verwandten und Freundinnen. Dieses liebevoll geplante Event ist die älteste Hochzeittradition in der Türkei. Hier wird die Trauer der Braut ausgedrückt, dass sie ihr Elternhaus verlassen muss. An sich ist das Fest sehr fröhlich. Es wird gesungen, getanzt und lecker gegessen. Es werden melancholische Lieder gesungen, während die zukünftige Braut ihre aufwendige Hennabemalung erhält. Der Ablauf der Kina gecesi ist je nach Region in der Türkei unterschiedlich. Alle Rituale dienen dem Wunsch, dass die Ehe der Braut glücklich, fruchtbar und reich sein möge.
Hochzeitstraditionen in Finnland
Reicher Kindersegen für das Brautpaar
Während des traditionellen Hochzeitstanzes des Brautpaares ist es bei einer finnischen Hochzeit Brauch, dass die Brautmutter einen Porzellanteller auf dem Kopf balanciert. Wenn er herunter fällt, zeigt die Anzahl der Scherben, wie viele Kinder das Paar haben wird.
Hochzeitstraditionen in China
Um drei Briefe und sechs Bräuche ranken sich die Hochzeitsriten in China
Dieser „Briefwechsel“ umfasst lediglich Schreiben der Bräutigameltern an die Brauteltern. In einem werden die Heiratsabsichten bestätigt. Ein Geschenkbrief erläutert die Gaben, die an die Brautfamilie gerichtet sind. Und der sogenannte Hochzeitsbrief am Tag der Trauung erklärt die Aufnahme der Braut in die neue Familie. Doch die Hochzeit bahnt sich nicht nur schriftlich an. Denn es wird zudem eine Vermittlerin zu den Brauteltern geschickt, um den Antrag zu verkünden und erste Verhandlungen zu führen (erster Brauch). Dem folgt der Austausch der Geburtsdaten von Braut und Bräutigam, der „acht Buchstaben“. Anhand dieser prüft ein Wahrsager, ob das Paar harmoniert (zweiter Brauch). Kann er eine glückliche Zukunft der beiden sehen, reicht die Vermittlerin die ersten formellen Brautgaben dar (dritter Brauch). Darüber hinaus wird ein Termin festgelegt, an dem die Hauptgeschenke in Form von Opfergaben wie Kuchen und Geld an die Ahnen gebracht werden – als formelle Bestätigung des Heiratsversprechens (vierter Brauch). Während des Festes beten Braut und Bräutigam zum Himmel, zur Erde und zu den Ahnen. Außerdem schenken sie an wichtige Familienmitglieder Tee aus. Daraufhin erhält das Hochzeitspaar „Hóng bāo“ (rote Päckchen) oder Geld und darf sich über Glückwünsche freuen. Als fünfter Brauch legt der Wahrsager das Hochzeitsdatum fest; die Heirat selbst ist der sechste Brauch.
Nach dem Bankett begleiten die Gäste das Paar ins Hochzeitsgemach, wo ein Toast ausgesprochen sowie Früchte und Süßigkeiten gereicht werden. Erst wenn die beiden alleine sind, darf der Bräutigam den Schleier lüften.
Je mehr Scherze man mit dem Brautpaar treibt, desto glücklicher wird die Ehe. Nicht selten versteckt sich noch jemand im Hochzeitsgemach, um zu lauschen.
Rot ist die Farbe der Festkleidung von Braut und Bräutigam.
Hochzeitstraditionen in den USA
Der Hochzeitsbrauch der Blumenkinder
Die Blumenkinder, die den Weg des Brautpaares nach der Trauung mit Blütenblättern ebnen, sollen Kindersegen, Fruchtbarkeit und Glück in die Ehe bringen. Seinen Ursprung hat dieser Brauch in den USA, allerdings finden sich die niedlichen Kinder mittlerweile bei Trauungen in aller Welt.
„Wenn jemand der Anwesenden etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen.“ – Dieser Satz hat in zahlreichen Hollywood-Filmen für romantische Wendungen oder laute Lacher gesorgt und ist in den USA Teil der Trauzeremonie. In Deutschland ist die Frage nach Einwänden allerdings nicht vorgesehen.
Hochzeitstraditionen in Japan, eine Reihe von Traditionen
Aufwändige religiöse Hochzeitszeremonien nach buddhistischen, shintōistischen oder christlichen Brauch haben in Japan Tradition. Diese werden vorwiegend in Hotels gefeiert, die mit entsprechender Kapelle oder einem Shintō-Raum ausgestattet sind.
Finanziell müssen sich dafür die Brauteltern ordentlich ins Zeug legen. Sie tragen für gewöhnlich die gesamten Kosten und diese belaufen sich vor allem durch Zeremonie und Hochzeitskleidung gerne auf eine stolze Summe, die der Preisklasse eines Porsches oder Ferraris entsprechen dürfte. Viele verzichten daher auf den Kauf der Hochzeitsausstattung und bevorzugen es, zu leihen. Selbst hier ist mit Kosten von bis zu 5.000 Euro zu rechnen.
Zur eigentlichen Trauung ist nur der engste Familienkreis anwesend. Eine große Party mit Verwandten, Freunden, Arbeitskollegen und ehemaligen Mitschülern bzw. -studenten folgt im Anschluss. Viele lernen erst zu diesem Zeitpunkt den Bekanntenkreis des Partners kennen.
Um überhaupt mitfeiern zu können, müssen die Gäste meist teure Eintrittskarten erwerben. Zumindest wird von ihnen erwartet, dass sie Geldbeträge schenken. Damit wird unter anderem das Hochzeitsfest finanziert – Sachgeschenke sind daher unüblich.
Die standesamtliche Hochzeit ist ein kurzer, formaler Akt, zu dem Braut und Bräutigam nicht anwesend sein müssen.
Im Durchschnitt geben Japaner für die Hochzeit rund 30.000 Euro aus.
Ein Muss sind teure, ausgiebige Fotoshootings für hochwertige Bilder auf besonderem Papier.
Vom Gefühl her ist bei vielen Brautpaaren erst die kirchliche Trauung die richtige Eheschließung. Hier findest du Infos und Tipps zum Ablauf, tolle Vorschläge für Fürbitten und vieles mehr.
Entdecke hier eine Übersicht an Tipps, Inspirationen und Hilfestellungen für deine Hochzeitsplanung!
Bilder:
© midjourney.com