Immobilienkauf zu zweit: So erkennen Sie einen guten Makler

Nach der Hochzeit folgt bei vielen frischgebackenen Ehepaaren die Suche nach dem perfekten Eigenheim. Doch der Markt ist hart umkämpft und Eigentum zu finden gleicht einer Zerreißprobe. Daher schalten viele potentiellen Käufer, wie auch Verkäufer, einen Immobilienmakler ein. Dieser bietet eine umfassende Beratung und schützt zudem die finanziellen Interessen. Doch woran erkennt man einen guten Immobilienmakler und was muss dieser leisten können?

Ausbildung und Qualifikation

Prinzipiell kann sich jede Person „Immobilienmakler“ nennen, denn der Begriff ist nicht geschützt. Daher sollten Sie ganz genau hinschauen, um die wahren Experten zu erkennen. Scheuen Sie sich daher nicht, nach Ausbildung und Qualifikation zu fragen. Ein Qualitätsmerkmal ist beispielsweise eine abgeschlossene Ausbildung als Immobilienkaufmann oder -Kauffrau, Betriebswirt im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen oder Kaufmann/Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.

Zudem sind die meisten seriösen Makler Mitglied in einem Berufsverband. Zu nennen sind hier beispielsweise der Immobilienverband Deutschland IVD sowie der Bundesverband für Immobilienwirtschaft, die ihren Mitgliedern beide regelmäßig Schulungen, Seminare und weitere Ausbildungsmöglichkeiten bieten. Möchte der Makler oder die Maklerin hingegen keine Auskünfte über etwaige Qualifikationen geben, sollten Sie Vorsicht walten lassen.

Marktkenntnis

Angebot und Nachfrage, Lage, Ausstattung und vieles mehr sind Faktoren, die gute Makler im Blick haben sollten. Denn diese beeinflussen den Verkaufspreis enorm. Seriöse Fachmänner und Fachfrauen sind in der Lage, den Markt realistisch einzuschätzen, um einen angemessenen Preis zu ermitteln. Sie werden sich auch nicht scheuen, Sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, sollten Ihre Preisvorstellungen unrealistisch sein. Außerdem bieten sie ihren Klienten transparente Informationen rund um Grundstück und Immobilie und besorgen alle für den Verkauf relevanten Dokumente.

Individuelle und professionelle Beratung
Auch bei der Beratung sollten Sie sich wohlfühlen. Eine offene Kommunikation ist das Maß aller Dinge und es sollten keine Fragen offenbleiben.

An diesen Punkten erkennen Sie eine professionelle Beratung:

●      Der Makler nimmt sich Zeit für Sie und setzt Sie nicht unter Druck

●      Der Makler verhält sich stets diskret und niemals aufdringlich

●      Der Makler hat alle Informationen zur Immobilie parat

●      Der Makler informiert sich über Wünsche und Bedürfnisse sowie die wirtschaftliche Situation seiner Kunden

●      Der Makler nennt offensichtliche Probleme und Risiken beim Namen

●      Der Makler verlangt keine Vorauszahlungen

●      Der Makler informiert sie transparent über sein Vorgehen

Beratung ohne Zeitdruck

Wenn Sie das Gefühl haben, unter Zeitdruck zu stehen, sollten Sie möglicherweise über einen Maklerwechsel nachdenken. Denn seriöse Makler nehmen sich Zeit für die Anliegen ihrer Kunden. Sie werden niemals auf einen Vertragsabschluss drängen, sondern geben ihren Kunden genügend Zeit, um das Angebot zu prüfen. Außerdem sind gute Makler nicht nur telefonisch erreichbar, sondern sollte auch in ihrem Büro auffindbar sein, um Fragen schnell zu beantworten und ihre Klienten umfassend zu beraten. Auch werden sie keine Einwände haben, wenn Sie sich externe Hilfe in Form eines Rechtsanwalts oder Sachverständigen einholen möchten.

Immer am Zahn der Zeit

Seriöse Immobilienmakler wissen, wie sich Altbewährtes mit Modernem verbinden lässt. Denn sie gehen mit der Zeit. Auch vor Digitalisierung scheuen sie sich nicht und sind deshalb aktiv auf den sozialen Plattformen vertreten. Zudem informieren sie sich über neuesten Trends im Immobiliengeschäft und können so vorausschauend planen, was die nächsten Jahre zu bieten haben.

Weitere Kriterien

Manchmal kommt es auf die kleinen Dinge an, die letztendlich darüber entscheiden, ob Sie sich mit Ihrem gewählten Makler wirklich wohlfühlen. Die Spezialisierung kann maßgeblich sein und gibt Aufschluss über dessen Expertise. Ein Neubau in der Innenstadt setzt andere Fachkenntnisse voraus als ein altes Bauernhaus auf dem Land oder eine Luxusimmobilie in der Vorstadt. Es wird empfohlen auf Experten im jeweiligen Raum oder Immobiliensegment zu setzen. Wie viele Immobilien Ihrer gewünschten Immobilienart oder in Ihrer Wunschregion hat der Makler bereits verkaufen können? Ebenso ist das Netzwerk entscheidend, auf das der Makler zurückgreifen kann.

Fragen Sie auch nach Referenzen bisheriger Tätigkeiten. Je mehr vermittelte Objekte und zufriedene Kunden Ihr Wunschmakler vorweisen kann, umso besser. Dabei sollte sich der Makler nicht davor scheuen, Ihnen mögliche Adressen zufriedener Kunden zu geben, damit Sie sich bei diesen erkundigen können.

Die Bezahlung

Das Honorar des Immobilienmaklers bezeichnet man als Courtage. Ihre Dienstleistungen sind provisionsfrei, für den abgeschlossenen Verkauf der Immobilie erhalten sie schließlich das Honorar. Es ist wichtig, dass sie die Courtage beim Hauskauf im Vorfeld mit einplanen, wenn Sie mit einem Makler zusammenarbeiten. Denn die Maklerkosten gehören neben Notar- und Grunderwerbsteuer mit zu den Erwerbsnebenkosten. Manchmal teilen sich Käufer und Verkäufer auch die Kosten der Vermittlungsgebühr. Es kann sich also lohnen, im Vorfeld mit Ihrer Gegenpartei zu sprechen.

Im Übrigen gibt es einen Unterschied zwischen der Maklercourtage und der Maklerprovision. Letztere bezeichnet ein zwischen den Parteien verhandelbares Honorar. Die Höhe der Provision kann dabei schwanken. Die Courtage hingegen ist gesetzlich festgelegt und liegt zwischen 0,6 und 0,8 Prozent des Kaufpreises. Wer eine Mietwohnung sucht, bezahlt in der Regel zwei Monatsmieten, inklusive der Mehrwertsteuer von 19 Prozent.