Eine Verlobungsfeier oder ein rauschendes Fest über mehrere Tage – klingt traditionell? Ist es auch – und wieder total angesagt! Die Premium Wedding-Expertin Nadine Metgenberg berichtet, wie diese Traditionen von zahlreichen Brautpaaren wieder aufgegriffen und heute begangen werden.

Verlobung ist in!

Lange wurde die Verlobungszeit nicht mehr als das wahrgenommen, was sie ist: eine Übergangs- und Vorbereitungszeit bis zum Eintritt in die Ehe. Man konzentrierte sich eher auf das Ziel – die anstehende Hochzeit. Inzwischen erlebt man aber, dass die Verlobung selbst wieder stärker in den Fokus rückt. „Mein Verlobter“ klingt plötzlich wieder sexy und aufregend! Viele Brautpaare teilen nicht nur ihre Verlobung mit, sondern zelebrieren diese Entscheidung wieder mit einer Feier. Diese wird vor allem dann groß begangen, wenn noch kein konkretes Hochzeitsdatum steht oder die Hochzeit sich wegen individueller Umstände verzögert, aber das Paar bereits ein klares Statement abgeben möchte.

Drei Tage feiern

Rauschende Hochzeitsfeste über mehrere Tage? Kennt man eher aus Königshäusern und Märchen oder dem Orient. Doch immer mehr Hochzeitspaare planen heute für ihre Feier ebenfalls mehrere Tage ein. Der Grund: Viele Familienmitglieder und Freunde leben weit entfernt. Eine Hochzeit ist deshalb ein Anlass, all seine Liebsten wieder einmal länger um sich zu versammeln. Lange Anreisen verlangen außerdem fast danach, einen ausgedehnteren Aufenthalt einzuplanen. Der Vorteil: Man muss nicht alle Ablaufpunkte in kurzer Zeit meistern, sondern kann diese auf mehrere Tage verteilen. Viele Paare starten am typischen Anreisetag Freitag mit einem lockeren Get-together. Wenn gewünscht, kann man dies gleich mit dem Polterabend kombinieren. Der Samstag markiert das Highlight des Wochenendes: Die Trauung samt Party bis tief in die Nacht ist das absolute Herzstück. Am Sonntag lässt man das Wochenende mit einem gemeinsamen, relaxten Brunch ausklingen. So kann das frisch gebackene Ehepaar noch einmal die Gesellschaft derer genießen, die sie im Alltag sonst selten sehen.

Memoire-Ringe

Nicht steht mehr für die Ehe als der Trauring. Was viele allerdings nicht mehr kennen, ist der Memoire-Ring bzw. Eternity-Ring: Wer es sich leisten konnte, schenkte früher seiner Ehefrau diesen schmalen, aus Gold oder mit Weißgold bestehenden Ring mit eingefassten Brillanten, den sie zusammen mit dem Ehering trug. Zu besonderen Anlässen wie dem Hochzeitstag oder der Geburt eines Kindes wurden weitere Brillanten eingesetzt, so dass er im Laufe der Ehejahre immer prächtiger wurde. Diesen Brauch lassen einige Paare wieder aufleben. Allerdings werden Memoire-Ringe heute bereits vollständig besetzt verschenkt – zum Beispiel zur Geburt des ersten Kindes.

Memoire-Ring von Meister

Buddymoon – Flittern mit Freunden!

Die Tradition der Hochzeitsreise entwickelte sich vor rund 150 Jahren, als das reisen eher wenigen Menschen vorbehalten und deshalb etwas ganz Besonderes war. Oft kannten sich die Ehepartner bis zur Hochzeit nur flüchtig; es bestand bis zur Ehe kein Raum für Intimität. Die Phase des Kennenlernens fand also meist erst nach der Hochzeit statt. Bis heute bezeugen Hochzeitssuiten die einstige Bedeutung des Honeymoons. Seit Paare bereits vor der Hochzeit zusammenleben und Urlaubsreisen etwas Alltäglicheres sind, ist die Bedeutung der Hochzeitsreise gesunken. Doch auch diese Tradition erfährt gerade ihr Comeback – allerdings in neuem Gewand. Fuhr das frisch verheiratete Paar früher alleine in die Flitterwochen, planen nun immer mehr Paare die Reise mit Freunden. Der Trend hat in Buddymoon bereits seinen eigenen Begriff gefunden. Und die Stars machen es oft vor: Beispielsweise flitterten Jennifer Aniston und Justin Theroux im luxuriösen Four Seasons Resort Bora Bora mit Freunden.

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