Hochzeit in Indien
Im Schatten des Taj Mahal
Ob eine schöne Zahlenkombination oder eine wichtige emotionale Bedeutung des Datums – in Indien überlegt das Brautpaar nicht lange, wann es sich das Ja-Wort geben möchte. Man fällt die Entscheidung anhand eines Horoskops. Stehen die Sterne gut, kann dies für den schönsten Tag im Leben nur recht sein.
Die Braut
…wird bis zu drei Tage vor der Hochzeit auf das große Event vorbereitet. Dazu zählt, dass sie aufgeklärt und in das zukünftige Eheleben eingeweiht wird. Um ihr außerdem Glück mit auf den Weg zu geben, bemalen ihre Begleiterinnen sie mit kunstvollen Henna-Ornamenten an Händen und Füßen.
Das Hochzeitsfest
…findet im Haus der Brauteltern statt, wohin der Bräutigam am Tag der Hochzeit mit seiner Hochzeitsgesellschaft anreist. Um ihn willkommen zu heißen und Glück zu wünschen, reicht man ihm ein traditionelles Getränk aus Honig und Joghurt. Anschließend wird die Trauung in einem Pavillon im Innenhof zelebriert. Unter diesem Baldachin markiert ein Vorhang eine Trennlinie, auf deren Seiten das Brautpaar getrennt voneinander Platz nimmt. Während des Vortragens heiliger Verse durch einen Priester, öffnet sich der Vorhang Stück für Stück. Sobald sich Braut und Bräutigam frei gegenüber sitzen, ist es für den Brautvater an der Zeit, seine Tochter in die Obhut des Bräutigams zu geben, der ihr ewige Treue und Ehrerbietung schwört.
Die Hochzeitsbräuche
…sind in Indien sehr spirituell. Noch bevor es in ein, je nach Wohlstand der Brauteltern, mehrtägiges Hochzeitsfest übergeht, absolviert das Brautpaar bei der Zeremonie hinduistische Riten. Im Mittelpunkt steht das heilige Feuer, in das sie Reis und Butteröl als Opfergaben geben. Danach umkreisen sie dieses mit sieben Schritten. Als Ausdruck ihrer Verbundenheit wird dazu ihre Kleidung miteinander verknotet. Anschließend werden sie mit Weihwasser gesegnet. Darüber hinaus hat es große Tradition, der frischgebackenen Ehefrau ein Kind (vorzugweise einen Jungen) auf den Schoß zu setzen, um baldigen Kinderreichtum zu erbitten.