Fragen, die ihr euch vor der Ehe stellen solltet

Ihr wünscht euch eine Ehe, die glücklich ist und ewig hält? Dann solltet ihr in einem offenen Gespräch einige wichtige Fragen noch vor der Hochzeit oder besser sogar noch vor dem Heiratsantrag klären. Indem Ihr euch diese Fragen vor der Ehe ehrlich beantwortet, findet ihr heraus, ob ihr tatsächlich füreinander geschaffen seid.

Fragen, die sich das Brautpaar vor der Ehe stellen sollte

15 Fragen vor der Ehe, die wichtig für die gemeinsame Zukunft sind

Es geht nicht darum, in allen Fragen gleicher Meinung zu sein. Es kommt vielmehr darauf an, dass ihr eure Ansichten einander mitteilt, auch wenn das zu Diskussionen führt. Wenn ihr die 15 Fragen vor der Ehe ehrlich besprechen könnt und es euch gelingt, Antworten zu finden, mit denen ihr beide leben könnt, habt ihr eine stabile Basis für eine gemeinsame Zukunft geschaffen.

  • Wollen wir Kinder haben? Wenn ja, wer wird sich nach der Geburt um das Baby kümmern und wer wird zum Hauptverdiener? 

    Ist die Frage nach dem Kinderwunsch nicht vor der Ehe geklärt, kann es später auf beiden Seiten zu bitteren Enttäuschungen kommen. Auch das Thema Kinderbetreuung und die Frage, wer bereit ist, der Kinder wegen in Teilzeit zu arbeiten, sollten möglichst früh besprochen werden.

  • Kennen wir unsere finanzielle Situation?

    Fragen rund ums liebe Geld sind vielen unangenehm. In einer Partnerschaft auf Lebenszeit ist es jedoch unerlässlich, das Finanzielle und den Umgang mit Schulden offen anzusprechen, damit es für keine Partei ein böses Erwachen gibt.

  • Wie werden die Aufgaben im Haushalt aufgeteilt?

    Gleichberechtigung ist ein wichtiges Thema. Welche Rollenbilder bringen beide Partner mit? Eine Frage, die unbedingt vor der Ehe thematisiert werden sollte, denn wenn der Haushalt nur an einer Person hängenbleibt, ist Streit später vorprogrammiert.

  • Wie sieht unsere gesundheitliche Vergangenheit aus?

    Welche gesundheitlichen Probleme im Lauf der Ehe möglicherweise auftreten werden, kann vor der Hochzeit niemand wissen. Die Antwort auf die Frage, ob der Partner oder die Partnerin an einer chronischen Erkrankung leidet, sollte aber kein Geheimnis sein. Schließlich hat das Gegenüber ein Recht zu wissen, wie es um einen steht.

  • Teilen wir den gleichen Grad an Zuneigung?

    Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Was soll die Frage? Wir lieben uns doch! Davon gehen wir selbstverständlich auch aus, dennoch lohnt es sich, euch vor der Ehe zu fragen, ob das Gefühl von Liebe hauptsächlich auf körperlicher Anziehung basiert oder ob ihr euch von Herzen liebt – so, wie ihr seid, mit allen Ecken und Kanten.

  • Können wir unsere sexuellen Bedürfnisse und Wünsche offen miteinander teilen? 

    Eine für beide befriedigende Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil jeder guten Beziehung. Der offene Austausch über die jeweiligen Bedürfnisse und Vorlieben ist daher eine Frage, die vor und während der Ehe besprochen werden sollte.

  • Wird es einen Fernseher im Schlafzimmer geben?

    Schon allein wegen der Schlafhygiene ist es nicht unbedingt zu empfehlen, einen Fernseher im Schlafzimmer zu haben. Zumindest sollte darüber Einigkeit bestehen, ob vor dem Zubettgehen noch geguckt wird oder nicht.

  • Hören wir einander richtig zu und nehmen die Meinungen des Partners für voll?

    Wer gute Gespräche führen will, muss auch gut zuhören können. Das bedeutet auch aktiv nachfragen: Habe ich dich richtig verstanden? Meinst du das so oder doch anders? Erst wenn beide Partner das Gefühl haben, sich gleichwertig mitteilen zu können und verstanden zu werden, gelingt die Kommunikation. Dann heißt es nicht „Wir müssen reden!“, sondern „Wir reden gerne miteinander!“.

  • Können wir den Glauben des Partners nachvollziehen, und mit welchem Glauben werden die Kinder erzogen? 

    Glaubensfragen sind sehr persönlich und es sollte vor der Ehe geklärt werden, wie beide Partner es damit halten – nicht nur wegen der Frage, ob neben der Trauung auf dem Standesamt auch kirchlich geheiratet werden soll.

  • Mögen wir die Freunde des Anderen? 

    Natürlich ist es vollkommen okay, wenn ihr nicht alle Freunde des Partners oder der Partnerin zum Knuddeln findet. Problematisch wird es allerdings, wenn ihr mit niemandem aus dem Freundeskreis auskommt.

  • Können wir unsere Schwiegereltern akzeptieren?

    Ständige Konflikte mit den Schwiegereltern können eine Ehe sehr belasten. Die Frage nach der Akzeptanz der Eltern des Partners oder der Partnerin ist daher schon vor der Hochzeit essenziell. Dabei sollte beiden Partnern bewusst sein, dass sie als verheiratete, erwachsene Menschen das Recht haben, auch von den Eltern eine gewisse Akzeptanz für die als Paar getroffenen Entscheidungen zu verlangen.

  • Gibt es Dinge, die uns an der Familie des Anderen stören?

    Jede Familie ist anders, hat ihre eigenen Werte und Traditionen. Somit ist es völlig normal, dass man nicht alle Ansichten der Familie des Anderen oder der Anderen teilt. Eine gewisse Kompromissfähigkeit, etwa bei der Frage, wo man Weihnachten verbringt, sollten beide Parteien aber schon aufbringen können.

  • Welche Werte und Ideale können und wollen wir in der Ehe nicht aufgeben?

    Werte und Ideale sind Teil der Persönlichkeit. Gibt es hier zu große Unterschiede, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sich im Laufe der Zeit mehr und mehr auseinanderlebt – nicht gerade optimal für eine Ehe. Nehmt euch also genügend Zeit, stellt einander Fragen, um vor der Hochzeit herauszufinden, was euch im Leben besonders wichtig ist.

  • Wären wir bereit, aufgrund einer beruflichen Veränderung unseren Wohnort zu wechseln?

    Im Berufsleben wir heutzutage mehr und mehr Flexibilität verlangt. Wärt ihr aber auch bereit, mitzuziehen, wenn der Partner oder die Partnerin aus beruflichen Gründen den Wohnort wechselt? Käme in diesem Fall trotz Ehe auch eine Fernbeziehung für euch in Frage?

  • Glauben wir daran, dass unsere Ehe alle Hürden und Probleme überwinden kann? 

    Solltet ihr bei dieser Frage Zweifel haben, sprecht unbedingt darüber und findet gemeinsam heraus, welche Gründe es dafür gibt. Eine Ehe solltet ihr nur dann eingehen, wenn ihr fest daran glaubt, dass ihr nicht nur die guten, sondern auch die schlechten Zeiten zusammen bewältigen könnt.

Fragen stellen und im Gespräch bleiben – nicht nur vor der Ehe

Fragt man Paartherapeuten, so ist Kommunikation das A und O für eine glückliche Ehe. Im Gespräch entsteht Nähe, mit Fragen nach dem, was den Anderen oder die Andere bewegt, signalisiert ihr Interesse am Befinden eures Partners oder eurer Partnerin. Das gilt vor der Hochzeit ebenso wie während eurer Ehe. Auch wenn ihr Kinder habt, solltet ihr also regelmäßig Zeiten einplanen, die ihr nicht als Familie, sondern als Paar verbringt.

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