Viele Beauty-Irrtümer halten sich hartnäckig. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich in den einzelnen Aussagen? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.
Orangenhaut haben nur dicke Frauen
Auch wenn es Faktoren gibt, welche die unschönen Dellen der Haut beeinflussen – wie Übergewicht, Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährung – kann Cellulite jede Frau treffen. Schuld daran ist ein schwaches und nachgiebiges Bindegewebe, das meist vererbt wird. Leider lässt sich die Orangenhaut nicht einfach wegcremen, wie viele Lotions und Gels oftmals versprechen. Viel Bewegung, ausreichend trinken, eine bewusste Ernährung sowie möglichst ein Verzicht auf die Einnahme von Hormonen wie die Pille sind Maßnahmen, um das Hautbild zu verbessern.
Von Lippenstiften wird man abhängig
Lippenpflegestifte enthalten keinerlei Stoffe, die eine körperliche Abhängigkeit verursachen. Da die Haut der Lippen aber sehr dünn ist und nahezu keine Talgdrüsen besitzt, ist sie besonders gefährdet, schneller auszutrocknen als andere Hautpartien. Den Lippen fehlt es an den notwendigen Fetten, um die Feuchtigkeit der Pflegestifte zu binden. Die Folge: Sie trocknen aus. Da der pflegende Effekt eines Lippenpflegestifts von Anwendern als sehr angenehm empfunden wird, kommt es schnell zu einem Gewöhnungseffekt. Daher sollte man auch bei trockenen Lippen einen Pflegestift nicht zu oft verwenden.
Je größer das Mascara-Bürstchen, desto voluminöser werden die Wimpern
Mascara ist eines der beliebtesten Kosmetikprodukte überhaupt. Ob nun die Bürste groß oder klein, geschwungen oder gerade, mit langen oder kurzen Borsten ausgestattet ist – wie das Ergebnis ausfällt, hängt hauptsächlich von der Beschaffenheit der Wimpern ab, denn diese unterscheiden sich bei jedem in Länge, Struktur und Dichte. So kann auch ein kleines Bürstchen volle Wimpern optisch verdichten und so mehr Volumen schaffen als bei dünnen Wimpern.
Zahnpasta hilft gegen Pickel
Diesen Mythos haben wir alle schon mal während der Pubertät gehört, aber auch dies stimmt nicht. Durch das Zink in manchen handelsüblichen Zahnpasten können diese tatsächlich entzündungshemmend wirken, aber das Problem ist, dass enthaltenes Fluor die Haut reizt und entzündet. Deshalb ist es besser, einen grünen Concealer zu verwenden, um Pickel und andere Unreinheiten zu kaschieren.
Tägliches Peelen macht die Haut besonders zart
Zwar reinigt ein Peeling gründlich, entfernt abgestorbene Hautschuppen und Unreinheiten, regt die Neubildung von Zellen an und macht die Haut schön zart. Wer die Rubbelkur aber zur täglichen Routine macht, strapaziert seine Haut: Sie zeigt Rötungen, wird gereizt und trocknet aus. Deshalb sollte ein sanftes Peeling nur ein- bis zweimal pro Woche durchgeführt werden.
Haare schneiden fördert das Wachstum
Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Aber: Durch regelmäßiges Schneiden wachsen die Haare nicht schneller oder dichter. Da bei längerem Nichtschneiden die geschädigten Spitzen meist nach unten hin sehr dünn auslaufen, kann das Schneiden der Spitzen allerdings optisch mehr Volumen bringen, da das Haar wieder voller wirkt. Dasselbe gilt übrigens für den Haarwuchs nach dem Rasieren. Häufiges Rasieren hat keinen Einfluss auf das Haarwachstum.
Make-up verstopft die Poren
Früher steckte in dieser Aussage ein wahrer Kern, denn Make-ups und Foundations enthielten quellfähiges Reismehl, das sich tatsächlich in den Poren absetzte und Unreinheiten verursachte. Auf unsere heutigen Produkte, die aus hautfreundlichen Talkum oder natürlichen Silikaten bestehen, trifft das jedoch nicht mehr zu.
Im Schatten braucht man keinen Sonnenschutz
Auch das stimmt nicht, denn UV-Strahlen können einen bedeckten Himmel und sogar einen Sonnenschirm durchbrechen. Allein unter letzterem ist man immer noch der Hälfte der UV-Strahlung ausgesetzt. Im Meer oder Pool erhöht sich die Belastung durch die reflektierende Wirkung der Wasseroberfläche sogar noch um bis zu 70 Prozent. Daher gilt: Immer mit dem richtigen Lichtschutzfaktor eincremen und bei längeren Aufenthalten in der Sonne unbedingt nachcremen!
Fettige Haut muss häufiger gereinigt werden
Die Ursache für fettige Haut ist eine übermäßige Talgproduktion, die oft auf eine genetische Prädisposition oder einen veränderten Hormonspiegel – wie zum Beispiel während der Pubertät – zurückzuführen ist. Wer aber glaubt, er könne dem lästigen Glanz durch häufiges Waschen entgegenwirken, irrt sich, denn dadurch werden die ohnehin bereits fleißigen Talgdrüsen nur noch aktiver. Die Folge: Die Haut droht, auszutrocknen, produziert noch mehr Talg und fettet schneller nach.
Nagellack schadet Nägeln, weil sie nicht atmen können.
Nägel brauchen keine Luft zum Atmen, da sie aus leblosem Horn bestehen. Im Gegenteil: Nagellack schützt den Nagel sogar vor dem Austrocknen oder vor aggressiven Reinigungsmitteln.
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